Ironman Hawaii

Nachdem die Erlebnisse und Eindrücke rund um das Rennen ein paar Tage auf mich wirken konnten ist es jetzt mal an der Zeit für einen etwas ausführlicheren Rückblick.

Vorbereitungen

Sieht man mal von den letzten Trainingseinheiten mit  Materialcheck usw. ab, kam für mich eigentlich erst ab Donnerstag Wettkampfstimmung auf. Im Vergleich zu Frankfurt war ich da aber immer noch relativ entspannt obwohl um uns herum eine riesen Pre-Race Show mit Underpantsrun und Co. abgezogen wurden und im Startbereich der Wettkampf im Posen schon auf Hochtouren lief.
Donnerstag war auch der letzte Termin, die Startunterlagen abzuholen. Ich war einer der Letzten, die ihr Zeug holten und wurde dabei mit einer ziemlich konfusen Meldung konfrontiert: „We are out of timing chips. Please come back later. Sorry about that“. Anscheinend hatte die WTC kurzfristig noch ein paar Startplätze mehr vergeben, um noch ein bisschen mehr Profit aus der Veranstaltung zu ziehen? What ever! Also musste ich später nochmal kommen und mir meinen Chip abholen.

Von den ganzen Events, die in der Vorwoche abliefen haben wir gar nicht so viel mitbekommen. Nationenparade, Welcome-Dinner, usw. fanden ohne uns statt. Das hatte zwei Gründe. Erstens war sowieso genug Trubel und zweitens rief der Veranstalter für Begleitpersonen beim Welcome-Dinner nochmal 50$ extra Eintritt auf – für ein lauwarmes Buffet an Convenience Food, dargereicht auf Styroportellern. Dafür waren wir dann wohl doch zu vernünftig 🙂

Die Tage vor dem Wettkampf hatten wir komplett auf Selbstversorgung in unserer kleinen Kona-WG umgestellt. Somit waren wir Abend vor dem Wettkampf auch zeitig mit Essen fertig und um 20.30h ging bei uns das Licht aus. Aufgrund der frühen Dämmerung und des Jetlags: kein Problem

Renntag

Der Wecker klingelte um 3.00h. Ich wollte keinen Stress und viel Zeit fürs Frühstück haben. Um 4.30h sind wir mit dem Auto in Richtung Wechselzone gefahren. Ein Ritual ist hier das „Bodymarking“. Jeder bekommt seine Startnummer mit so lustigen Klebebildchen auf die Oberarme geklebt. Das hat 10 Minuten gedauert -ungefähr so lange, wie die Aufkleber während des Schwimmens dann auch auf meinen Oberarmen gehalten haben ;-). Erst danach darf man sich mit Sonnencreme oder sonstigen Antischeuermittelchen einreiben. Danach ging’s nochmal auf die Waage zur Dokumentation des Kampfgewichts – hatte ich so auch noch nie erlebt.
Nachdem ich das Rad (in der wahrscheinlich teuersten Wechselzone der Welt) entsprechend präpariert hatte, begab ich mich nochmal auf die Suche nach Sabrina, mit der ich einen Treffpunkt im Foyer des Kingkam Hotels ausgemacht hatte. Dann war es schon Zeit sich auf den Weg zum Schwimmeinstieg zu machen.

Schwimmen

Im Vorfeld haben mir viele Kona-Erfahrene dazu geraten, von so weit möglich wie links zu starten, wenn ich der Schlägerei am Anfang aus dem Weg gehen will. Da genau das mein Plan war, bin ich direkt nach dem Einstieg ins Wasser nach links außen gepaddelt. Auch dort war es vor dem Start schon ziemlich eng in der Bucht, weil die Paddler auf ihren Boards die Leute ziemlich zusammengetrieben haben.

Irgendwann waren dann Trommeln zu hören und da wusste ich, dass es jeden Moment losgeht. Dann der Kanonenschuss und ab ging‘s.

Unter Wasser ist die Sicht dort so gut wie wahrscheinlich bei keinem anderen Wettkampf. Man kann 50m und weiter sehen. Es hatten sich wahrscheinlich alle, die keinen Bock auf Schlägerei hatten dort versammelt, wo auch ich gestartet bin und so gab es überhaupt kein Gerangel und ich konnte von Anfang frei schwimmen. Wenn man sich ein bisschen an den umgebenden Schwimmern ausrichtete, war auch die Orientierung ziemlich einfach. Bei dem Wellengang muss man halt wirklich bei jedem Zug mit dem Kopf hoch und schauen, ob man noch auf Kurs ist, weil man nur bei jedem dritten Versuch die Boje sichtet.

Ich habe sofort gemerkt, dass das Gedränge etwas dichter wurde, je weiter man auf die Ideallinie an die Bojen herangeschommen ist. So habe ich bis zum Wendepunkt einen seitlichen Abstand von ca. 10m zu den Bojen gehalten. Da war wirklich entspanntes Cruisen möglich.

Weiter draußen war es dann schon ziemlich wellig. Ich habe ja keine Vergleiche zu den sonst durchschnittlichen Bedingungen aber die Erfahrenen haben von höheren Wellen und einer stärkeren Strömung als im Durchschnitt gesprochen.

Auf dem Rückweg ging es dann schon spührbar langsamer voran, weil man gegen eine Strömung anschwimmen muss. Am Wendepunkt dachte ich mir noch: „Wow, schon da?“ Der Rückweg war dann aber entsprechend zäh. Gegen Ende haben mich die schnellsten Frauen eingeholt, die 10 Minuten nach uns gestartet sind.

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Sobald man die Treppen am Pier hochgeklettert ist, hat man die Möglichkeit, sich mit ein paar Schläuchen,das Salzwasser abzuspühlen. Davon habe ich Gebrauch gemacht, bevor es in das total überfüllte Wechselzelt ging. Ich hatte mich für einen Zweiteiler als Renndress entschieden. Die Hose hatte ich schon beim Schwimmen unter meinem Speedsuit an. Das Oberteil habe ich erst im Wechselzelt angezogen.

Bike

Die ersten 14km führen auf einer kleinen Schleife durch Kona. Auf diesem Abschnitt kam ich mir wie beim Start zu einem Radmarathon vor, so dicht war das Feld. Mir war auch gar nicht bewusst, dass es doch so lange dauert, bis man dann endlich auf den Queen-K-Highway abbiegt. Dort angekommen konnte ich aber einigermaßen frei fahren.
Was mich etwas irritierte: Normalerweise geht’s auf der Radstrecke für mich nach vorne und ich werde kaum noch überholt. Hier war das anders. Zum einen lag’s sicher an der Qualität des Feldes. Nimmt man mal die Legacy-Athleten und Lottery-Gewinner raus haben sich alle Teilnehmer durch eine Top Platzierung in einem anderen Rennen qualifiziert. Radfahren können dort also alle. Ein anderer Aspekt war aber sicher auch die aktuell heiß diskutierte Draftingproblematik. Ein Idiot ist im Abstand von 5cm links an mir vorbei – ich wäre vor Schreck fast vom Rad geflogen. Ausgleichende Gerechtigkeit: nachdem er sich noch ein Stück weiter nach vorne gelutscht hatte, stand er mit Defekt am Straßenrand. Ich wünsche ja niemandem was schlechtes, aber Mitleid konnte ich für den Kammeraden keins aufbringen 😉
Die ersten 60km lief erstmal alles nach Plan. Ich hatte einen 37er Schnitt auf der Uhr stehen (was bei dem Streckenprofil bis dahin ganz gut war). Die Wattwerte waren allerdings nicht in dem Bereich, wie ich es erwartet hatte. Vermutlich war das ein Tribut an die Hitze.
Als wir die Bikestrecke besichtigt haben, war so gut wie kein Wind und ich hatte mich fast schon etwas geärgert, dass ich nicht doch ein 808-Vorderrad eingepackt hatte. Das änderte sich schlagartig, als in einer bergab Passage der Wind so heftig von vorne kam, dass ich kaum noch vorwärts kam. Die Fahrer, die hier mit hohen Felgen unterwegs waren, konnten nur noch auf dem Oberlenker fahren während ich mit meiner 303-Felge noch in der Aerohaltung liegen bleiben konnte und so ordentlich Boden gut machte.
In Richtung Hawi wurde der Wind immer heftiger. Während mir die Profis schon auf dem Rückweg mit dem Wind im Rücken mit Höchstgeschwindigkeiten entgegenkamen, kämpfte ich mich im Schneckentempo voran. Mein Schnitt war mittlerweile irgendwo bei 32km/h.
Ab der Wende in Hawi kam ich dann auch in den Genuss des Rückenwinds und machte wieder etwas Boden gut. Von Beginn an hatte ich aber etwas Probleme mit dem Rücken, so dass ich die Aeroposition öfters mal verlassen musste. Trotzdem lief es bis km 140 ganz gut und ich war noch zuversichtlich, eine Radzeit um 5.00h hinzubekommen. Dann kam wieder der Wind. Es ist genauso wie es mir vorher viele beschrieben hatten: Man darf einfach nicht davon ausgehen, dass man auf den Abschnitten, auf denen auf dem Hinweg der Wind von vorne kommt, er auf dem Rückweg von hinten bläst. Das kann einen in der Birne schon echt weich machen. Zumal die gnadenlose Hitze auch nicht unbedingt zur Wohlfühlatmosphäre beträgt. Was mich mental dann etwas gebrochen hat: Viele sagten mir vorher „Wenn Du mal am Airport vorbei bist, Beine hochnehmen und mit Rückenwind nach Kona pusten lassen“. Das war aber nicht, weil der Wind außerplanmäßig weiter brutal von vorne kam. Meine Verpflegung sah genauso aus, wie in Frankfurt: eine 1l Radflasche voll mit 14 Gels und an jeder Aid-Station eine neue Flasche Wasser. Ich denke, dass ich auf der Radstrecke sicher 8l Flüssigkeit aufgenommen … und auch wieder verloren habe.

Auf dem Rückweg nach Kona kam mir schon Sebi Kienle zu Fuß auf seinem Weg ins Energy Lab entgegen … und dann kam ganz lange niemand. Andi Raelert lag da auch noch gut im Rennen – ich sollte ihn später noch überholen.

Laufen

Der Wechsel zum Laufen verlief unspektakulär. Im Wechselzelt wurde ich nochmal von oben bis unten mit Sonnencreme versorgt und dann ging’s los. Nach dem Radsplit war ich echt froh, als ich endlich laufen durfte. Erste Hochrechnungen zu diesem Zeitpunkt ergaben auch noch, dass eine sub 10h Zeit noch möglich war. Ich konnte allerdings nicht die Pace aufnehmen, die ich mir vorgenommen hatte. Erst nachdem ich die Flüssigkeit, die ich bis zu diesem Zeitpunkt zu mir genommen hatte losgeworden war, ging es mit einer ganz guten Pace in Richtung Wendepunkt auf dem Alii Drive und wieder zurück Richtung Kona. Das war der erste Rennabschnitt, in dem ich Platzierungen gut machte.

Als ich die Palani Road hochgelaufen war, ergab meine Sub10 Rechnung, dass es ganz schön knapp werden würde. Ich habe deshalb nochmal etwas Gas gegeben und mir kam dabei zu Gute, dass sich Wolken vor die Sonne geschoben hatten und die Temperaturen so ganz gut auszuhalten waren.

Auf die berühmt berüchtigte Straße zum Energy Lab war ich ja besonders gespannt. Etwas Besonderes war es an diesem Tag allerdings aufgrund der Wolken vor der Sonne und der somit fehlenden Gluthitze nicht. Auch wenn sich das ein bisschen masochistisch anhören mag, aber diese Erfahrung hätte ich ja gerne noch gemacht 😉

Aus dem Energy Lab heraus ist mein km-Schnitt dann schon ziemlich eingebrochen und das war für mich dann auch der Zeitpunkt, zu dem klar war, dass ich keine Zeit unter 10h mehr schaffen kann.

Ungefähr 1,5km vor dem Ziel bin ich dann auf meinen Kumpel Markus Unsleber aufgelaufen, der keinen guten Tag erwischt hatte und in seiner eigentlichen Paradedisziplin immer wieder Gehpausen einlegen musste. Unserer beiden Zeitziele waren da nicht mehr einzuhalten, und so haben wir uns entschlossen die letzten Meter gemeinsam zu Ende zu bringen.

Die letzten Meter habe ich dann ganz ohne Blicke auf die Uhr dazu genutzt, die Stimmung aufzusagen. Das war das erste mal für mich, dass ich nicht bis zum Schluss im Rennmodus war und mir der Wettkampf gegen andere egal war. Gemeinsam mit Markus hatte ich dafür eine echte Schnappszahl als Endzeit: 10:10:10

Kona Blog – Tag 5

Heute wurden nochmal neue Reifen aufgezogen, so dass ich mir am Samstag bei einer Reifenpanne nicht vorwerfen muss, mit altem Zeug hier am Start gestanden zu haben. Nach einem kleinen Frühstück ging´s mit Markus und Andi nochmal zu einer Koppeleinheit auf den Highway: 4x3min über WK-Tempo mit 6min Pause.

Dass das mit den Reifenschäden hier so eine Sache ist, haben wir auch direkt zu spüren bekommen. Auch Markus war mit komplett neuen Reifen unterwegs und hat nach einer Stunde einen Platten gehabt. Es liegen recht viele Scherben hier auf der Straße rum und auch die Lavasteine sind ziemlich scharfkantig – geht echt schnell, dass da die Luft raus ist. In Frankfurt bin ich ohne Ersatzreifen gestartet und hatte nur ein Pannenspray dabei. Für Samstag werde ich mir aber noch einen Ersatzreifen mitnehmen, da hier die Wahrscheinlichkeit wirklich größer zu sein scheint – gibt ja auch einige prominente Beispiele (ich sag nur „fucking tire“ J).

Gelaufen wurden dann nur nochmal 3km – der erste flott, dann WK-Tempo (bzw. für Markus: der erste WK-Tempo, dann locker ;-))

Heute Mittag stand dann noch die Wettkampfbesprechung auf dem Programm. Was haben wir das gelernt? Die Windschattenbox beträgt hier nur 7×2 m und auf den 180.2km sind 20 Referees unterwegs – halb so viele wie in Frankfurt auf einer 84km Schleife im Einsatz sind. Damit und mit der cleveren Startwelleneinteilung (alle männlichen Agegrouper, also wahrscheinlich 80% der Teilnehmer starten in einer Welle!) bekommt die WTC ihre Drafting-Probleme sicher in den Griff. Vor allem bei einem so homogenen Feld wie hier (*** kopfschüttel ***)

Heute war auch nochmal ein schöner Vorbericht im Lohrer Echo zu lesen:

2014-10-08 LohrerEcho Vorbericht Hawaii

 

Kona Blog – Tag 4

Auch heute stand sportlich nicht so viel auf dem Plan. Es war sogar eher ein Tag Auszeit von der ganzen Triathlon-Show, die hier seit gestern in vollem Gange ist. Nach einem Dauerlauf am Alii Drive bei dem wir das Who-is-Who des Triathlon getroffen haben (Crowie, Julia Gajer, Frodo und Eneko Llanos war mit Babyjogger unterwegs J), sind Sabrina und ich zu einem Ausflug in den Volcano-National-Park gestartet.

Leider kann man im Moment keine Lava ins Meer fließen sehen. Und auch sonst haben wir außer ein paar Dampfschwaden von den vulkanischen Aktivitäten erstmal nicht viel gesehen. Wir sind dann mal die Straße zum Meer runtergefahren und spätestens da wurde uns dann bewusst, dass hier wirklich Bewegung im Spiel ist:

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Auf dem Rückweg wurde es dann schon dämmrig und wir haben dann nochmal einen Aussichtspunkt angesteuert, an dem wir zuvor nur Dampfschwaden gesehen hatten. Bei Dunkelheit präsentierte sich das dann so:

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Kona Blog – Tag 3

Heute früh stand wieder Schwimmen auf dem Programm. Mir ist dabei klar geworden, dass das am Samstag mein erster Triathlon wird, bei dem ich schon in der ersten Disziplin Höhenmeter machen muss. Ich war heute mal ein Stückchen weiter draußen und da wird die Dünung schon merklich höher. Dementsprechend schwieriger wird’s auch mit der Orientierung. Am Wettkampftag stehen an den Turns wohl große Boote, die man von weitem sieht, was die Sache etwas entschärft. Getestet habe ich heute mal meinen Schwimmsuite. Ich bin mir aktuell noch gar nicht klar darüber, ob es eine gute Idee ist, den anzuziehen, weil durch das Salzwasser die Scheuergefahr extrem nach oben gesetzt wird.

Außer dem Schwimmen stand sportlich nichts auf dem Programm. Wir haben ausführlich gefrühstückt und sind dann zu einem kleinen Ausflug gestartet. Hier mal ein paar Eindrücke:

 

Kona Blog – Tag 2

Aloha!

Nach unserer Laufeinheit gestern hat der Jetlag dann doch nochmal zugeschlagen: Beim Dehnen auf der Terrasse bin ich auf meiner Gymnastikmatte eingepennt, obwohl noch gar keine Zeit dafür war.

Heute stand die Besichtigung der Bikestrecke auf dem Programm. Um 7.00h sind wir zur HHT-Zentrale gerollt, wo unsere Bikes in Trucks und wir in Schulbusse verladen wurden. Auf dem Hinweg hat uns Hannes schon ein paar markante Punkte auf der Strecke gezeigt wie z.B. den Abzweig zum legendären Energy Lab. Auf den 10km vor bzw. nach dem Wendepunkt in Hawi soll der Wind ja mitunter ziemlich heftig sein. Heute war allerdings so gut wie kein Wind – Schade eigentlich, hätte gerne gewusst, was da auf mich zukommen könnte.

Einen richtigen Anstieg gibt es – wenn man mal von der Palani-Road absieht, die man ganz am Anfang hoch muss – eigentlich nicht. Dafür aber sehr viele Wellen, so dass in Summe um die 1000hm zusammenkommen. Insgesamt liegt mir das Profil der Strecke glaub ich ganz gut. Wie sehr die Hitze zum Problem wird, werde ich feststellen, wenn wir am Samstag im Wettkampfmodus über die Piste brettern. Der Flüssigkeitsbedarf war aber schon heute enorm: obwohl wir wirklich locker unterwegs waren und ich normal ja Wenigtrinker bin hab ich auf den 90km 3l Wasser verbraucht.

Zurück in Kona, sind Markus und ich gleich noch mal in die Laufschuhe gesprungen um mal anzutesten, wie sich ein Koppellauf in der Mittagshitze anfühlt. War zumindest ein interessantes Gefühl J

Was jetzt schon klar ist: A und O und viel diskutierter Punkt hier ist der Sonnenschutz. Der Trend geht ganz klar zur Ganzkörperbedeckung: Radtrikot oder Zeitfahranzüge mit langen Ärmeln zum Schutz der Schultern, Kompressionssocken zum Schutz der Waden und Ärmlinge zum Schutz der Arme werden am Samstag vielbenutzte Utensilien werden. In der Tat muss man penibel darauf achten, dass jeder Quadratmillimter Haut, der nicht bedeckt ist gut mit Sonnenschutzcreme versorgt wurde. Deshalb überlege ich mittlerweile auch, fürs Radfahren noch ein Radtrikot überzuziehen, um die Schulterpartie zu schützen.

Auf der Radtour heute hab ich mal meine neue GoPro ausprobiert. Ein paar bewegte Eindrücke von der Radstrecke stelle ich hier mal vor, wenn ich ein paar schöne Schnipsel der Aufnahmen zusammengesetzt habe.

Soweit für heute!

Kona Blog – Tag1


Nach einer 22-stüdigen Anreise sind wir und unser Gepäck gestern gut in Kona angekommen. Die Leute von Hannes-Hawaii-Tours machen hier wirklich einen erstklassigen Job.

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Heute Morgen sind wir direkt um 7h zum Pier um ein Stück auf der Wettkampfstrecke zu schwimmen. Für mich war es nach dem Ironman 70.3 auf Mallorca 2012 das erste Mal, dass ich im Meer geschwommen bin. Ich muss schon sagen, dass das etwas komplett anderes ist, wie in einem Pool oder einem See. Man muss bei jedem Atemzug den Kopf aus dem Wasser heben und sich orientieren, weil man durch den Wellengang die Orientierungsbojen nur bei jedem 3ten Versuch sieht. Ich merk auch schon im Nacken, dass ich ständig den Kopf überstrecken musste. Außerdem ist es deutlich schwerer, geradeaus zu schwimmen weil einen die Wellen und Strömungen ständig zur Kurskorrektur zwingen. Naja – ein paar Mal kann ich ja noch üben, bevor es am Sonntag ernst wird.
Dort am Pier wurde schon heute, eine Woche vor dem Rennen, ordentlich geposed – gehört hier wohl dazu. Ich komme mir immer noch wie im Film vor, weil ich die Spots, an denen wir jetzt ständig vorbei kommen schon so oft auf Bildern gesehen habe. Jetzt sind wir selbst da und es fühlt sich für mich noch ziemlich unwirklich an.
Nachdem wir dann nochmal shoppen waren und das Nötigste für die Selbstversorgung in unserem recht großzügigen Apartment besorgt hatten, gab´s erst mal ein ausgedehntes Frühstück auf unserer Terrasse – man kann es wirklich schlechter erwischen

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Jetzt gleich gehen Markus und ich noch eine Runde laufen – 10 Steigerungen á 30 Sekunden und dazwischen immer 3 Minuten locker. Also typisches Taperprogramm, um die Maschine auf Touren zu halten, aber sie nicht zu überbeanspruchen.
Morgen früh erkunden wir die Radstrecke. Wir werden mit dem Bus zum Wendepunkt nach Hawi gebracht und fahren von dort zurück.
Soweit mal ein erster Lagebericht hier aus Kona.
Stay tuned!
Aloha!

Kurz vor dem Abflug …

Die letzten Trainingseinheiten vor unserem Abflug nach Hawaii sind fast alle erledigt. Gestern (Dienstag) habe ich das letzte mal gekoppelt und heute stand die letzte Schwimmeinheit auf dem Programm. Morgen geht’s nur nochmal kurz in die Laufschuhe und dann war’s das mit der Vorbereitung auf deutschem Boden.

Schon seit letzter Woche, als ein großer Bericht über meinen Start auf Hawaii in der Mainpost erschienen ist, sprechen mich total viele Leute an und wünschen mir Alles Gute.

Main-Post_Lohr_20140920

Viele fragen mich auch, wie sie das Rennen am besten verfolgen können. Ich habe mal ein paar Links zusammengesucht:

  • Den offizielle  Liveticker samt Athleten-Tracker gibt es auf www.ironmanlive.com. Meine Startnummer ist die 1622.
  • Der hessische Rundfunk überträgt live. Hier ein Link zur Ankündigung.
  • Die letzten Jahre gab es auf www.triathlon-szene.de eine Livesendung, in der das Rennen eigentlich immer am besten zu verfolgen war. Ich habe allerdings für dieses Jahr noch keine Ankündigung gesehen. Die Sendung ist kostenpflichtig, das Geld aber Wert.

Vor- und nach dem Rennen werde ich außerdem hier und auf meiner Facebookseite meine ganz persönliche Berichterstattung zum besten geben.

Aloha!

Glasmacherlauf Rechtenbach

Am Samstag startete ich beim Glasmacherlauf in Rechtenbach. Der Lauf wird von Sebastiano Ilardi mitorganisiert, mit dem ich früher viel zusammen gelaufen bin und der für mich nach wie vor die schillernste Persönlichkeit im regionalen Laufsport hier bei uns ist. Man erkennt ihn daran, dass er trotz seiner 57 Jahre als einer der ersten im Ziel ist, sich dort die Startnummer abnimmt und dann – meist oberkörperfrei – allen, die noch auf der Strecke sind entgegenläuft und sie anfeuert. Er hat in den letzten 30 Jahren schon so unglaublich viele Leute fürs Laufen begeistert und macht das noch heute.

Neu war für mich die Favoritenrolle, die mir vorher zugeschoben wurde. Klar kennt man die anderen Starter bei den kleineren Läufen meist alle recht gut, aber mir ist es trotzdem lieber, wenn man auf der Strecke ausmacht, wer die schnellsten Beine hat, und nicht auf dem Papier. Ich war mir meiner Sache vor dem Lauf auf jeden Fall deutlich weniger sicher, als meine Mitstreiter. Durch den Fokus auf Kona habe ich in letzter Zeit nicht so viele hoch intensiven Sachen trainiert, die einem für einen 10er aber den erforderlichen Speed bringen.

Vom Start weg haben einige Youngster aus Gemünden und Alex Rüb, der spätere Gewinner der 5km Strecke, ordentlich Gas gegeben. Im ersten Anstieg habe ich dann die Führung übernommen und versucht, mich vom Rest abzusetzen. Es sah auch erst so aus, als ob mir das ganz gut gelingt. Recht schnell war eine Lücke von ca. 100m zu meinem ersten Verfolger, Fabian Schüss, da. Allerdings konnte ich den Abstand dann nicht mehr weiter ausbauen. Deshalb musste ich auch bis zum Schluss auf dem Gaspedal stehen bleiben, weil Fabian sonst sofort dran gewesen wäre. Letztlich war ich ganz froh, dass es zu keiner Sprintentscheidung kam – da hätte ich womöglich den Kürzeren gezogen.

Die Bilder sind von www.rechtenbach.com, Ernst Huber und der Main Post.

 

Road to Kona

Der Höhepunkt meiner Triathlon-Laufbahn rückt immer näher:  noch 30 Tage bis zum Startschuss in Kona.

Wie sieht’s also aus mit den Vorbereitungen? Urlaubsanträge sind abgegeben, die Reise ist gebucht und  einen Reiseführer haben wir uns auch schon gekauft – soweit zum organisatorischen 🙂

Die sportlichen Vorbereitungen laufen auch. An meiner „Formkurve“ sieht man eigentlich ganz schön, dass alles nach Plan läuft:

RoadToKona

Durch das Tapern vor Frankfurt und die zweiwöchige Regenerationsphase ging die Fitness natürlich erstmal in Richtung Keller. Im August lag der Schwerpunkt dann auf Grundlagentraining. Für den Kopf war in dieser Phase das Training ziemlich schwer. Wegen Urlaubszeit und Ende der Triathlonsaison bei meinen Trainingskollegen musste ich da auch viel alleine trainieren.  Eigentlich war im August auch mein Projekt41+ geplant, das für die entsprechende Würze beim Radfahen sorgen sollte. Was das angeht, musste ich aber feststellen, dass
1. der Sprung von 40 auf 41 nicht so einfach ist wie ich dachte und
2. das Zeitfahrtraining etwas zu intensiv ist, wenn parallel eine Langdistanz vorbereitet werden soll.
Somit lege ich das Vorhaben 41+ erstmal auf Eis.

Mittlerweile ist die Motivation aber auch ohne 41+ wieder zurück.
An den etwas höheren Peaks ganz rechts erkennt man, dass ich jetzt auch wieder richtige Reize setzen kann und die Formkurve (blau) zeigt in die richtige Richtung. Diese Woche habe ich Urlaub und konnte schon ein paar gute Trainingseinheiten absolvieren.

Außerdem hab ich am Sonntag einen Einteiler in einem eigenen Design bekommen (siehe Titelbild). Danke an Jens und Annika Weidner und Weide Sport!

 

 

Projekt 41+

Nachdem im letzten Jahr mit dem Projekt 40+ am Grundtempo einiges verbessert werden konnte (zumindest gehe ich davon aus :-)) gibt es dieses Jahr eine sehr einfallsreiche Forsetzung: Projekt 41+

Als Referenzstrecke dient wieder die folgende bewährte Rennpiste:

[map id=“projekt40plus_strecke“ maptype=“ROADMAP“ w=“640″ h=“400″ kml=“http://www.stefan-rauch.de/wp-content/uploads/2013/07/RoutenachProject40.kml“]

Spielregeln

Vom Grundsatz bleiben die Regeln gleich wie beim Projekt 40+: Die Länge der Intervalle erhöht sich mit jeder Einheit um 1 Minute wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit über alle Intervalle der letzten Einheit über 41km/h war. Sonst bleibt die Intervalldauer gleich.

Eine Erfahrung aus dem letzen Jahr war, dass die Pausenlänge mit 1 Minute bei einer Intervalldauer bis 7 Minuten zu kurz war. Deshalb wird dieses mal die Länge der Pausen für die kurze Intervalle erhöht. Außerdem rolle ich diesmal in den Intervallpausen einfach locker in Fahrtrichtung weiter anstatt zu wenden um das nächste Intervall dort zu starten, wo das letzte zu Ende war. So gibt’s weniger gefährliche Wendemanöver und die Aufzeichnungen passen in die Segmente, die ich bei Strava angelegt habe.

Es ergibt sich somit die folgende Tabelle:

Datum Anzahl Dauer Pause AvgSpeed AvgPwr Link
8 4-Minuten 2-Minuten
7 5-Minuten 2-Minuten
6 6-Minuten 3-Minuten
5 7-Minuten 3-Minuten
4 8-Minuten 4-Minuten
3 12-Minuten 4-Minuten
2 16-Minuten 4-Minuten
1 32-Minuten 4-Minuten
41++

Abschlussziel ist wieder ein Zeitfahren über 40 km auf der folgenden Rennstrecke:

[map id=“projekt40plusplus_Strecke“ maptype=“ROADMAP“ w=“640″ h=“400″ kml=“http://www.stefan-rauch.de/wp-content/uploads/2013/09/Projekt40++.kml“]

Aktuell ist in Hofstetten noch eine Baustelle, die aktuell aber nicht möglich macht. Sollte die Baustelle bis zum Abschlusszeitfahren nicht fertig sein, wird einfach die Trainingsstrecke zweimal hergenommen.

Protokoll
Datum Anzahl Dauer Pause AvgSpeed AvgPwr Link
06.08.2014 10 4-Minuten 2 41,46 km/h 284,4 Watt http://tpks.ws/kUDt