Archiv der Kategorie: Race

Wettkampfergebnisse, -Berichte und meine Planung.

Erlangener Triathlon

An Sonntag startete ich beim Triathlon in Erlangen auf der Mitteldistanz. Hätte ich in Frankfurt nicht das Ticket für Hawaii gezogen, wäre das mein Saisonabschluss geworden. So war es eine erste schnelle Trainingseinheit auf meiner „Road to Kona“.

Um so authentischer war es, dass der Neoprenanszug aufgrund der 25°C Wassertemperatur verboten war. Ich hatte mich wieder recht weit hinten positioniert (was im Nachhinein betrachtet vielleicht der Fehler war) und wurde nach dem Startschuss direkt wieder von hinten aufschwimmenden Armen unter Wasser gedrückt, während ich nicht nach vorne weg kam weil wiederum langsame Schwimmer vor mir den Weg blockierten. Die fehlende Sicherheit, die ein Neo in so einer Startphase gibt hat dann wiedermal zu einer kleinen Panik geführt, so dass ich erst mal stehen bleiben musste und mir ernsthaft überlegte, den Wettkampf abzubrechen. Nach einer kurzen Besinnungsphase am Rand des Main-Donau-Kanals, bin ich dann aber doch weiter. Dass nach der Startphase keine vernünftige Schwimmzeit mehr rauskommen konnte, war klar.

Dafür ging dann beim Radfahren und Laufen die Post ab. Erlangen hat ja eine recht flache Radstrecke und das macht mir richtig Spaß. Das gute an meinem schlechten Schwimmstart war, dass damit alle Überholmanöver gegen mich abgeschlossen waren: auf dem Rad und später beim Laufen war ich permanent auf der linken Spur und machte Platzierung um Platzierung gut.

Am zweiten Wendepunkt beim Laufen bekam ich dann das erste mal einen Überblick, wo ich denn überhaupt im Rennen so liege … das war doch nicht so schlecht, wie ich nach dem Schwimmen noch dachte. Vor allem konnte ich noch ziemlich viele Sportler aufsammeln, die mir an den Wendepunkten entgegen kamen. Im Ziel habe ich dann gesehen, dass ich im gesamten Feld die viertbeste Laufzeit hatte. Darauf bin ich ja schon ein bisschen stolz 🙂

Letztlich ging ich als 15ter in der Gesamtwertung und 3ter in meiner AK nach 4:02:13 über den Zielstrich.

Hier meine Ergebnisse im Überblick:

Triathlon Erlangen
2,0 km Schwimmen
80 km Radfahren
20 km Laufen
Gesamt
15. (AK 3.)
0:39:05 (Ø 1:58 min/100m)
2:04:54 (Ø 38,4 km/h)
1:18:14 (Ø 3:54 min/km)
4:02:13

 

IRONMAN Frankfurt 2014

12 meiner 13 Wünsche gingen in Erfüllung … das ist mal die erste Bilanz vom Sonntag.

Gleich beim Schwimmen hat sich mein erster Wunsch „alle so vernünftig wie ich“ nämlich nicht erfüllt. Im Gegensatz zu meinem letzten Start in Frankfurt, bei dem ich sehr entspannt durch die erste Disziplin kam, war diesmal nach dem Startschuss erstmal Prügelei angesagt.

Ich stand wohl zu weit hinten und bin auf langsame Schwimmer aufgeschwommen während von hinten wiederum Schnelle überholen wollten. Natürlich will da keiner was auf die Nase bekommen, und genau deshalb versteh ich nicht, mit welcher Aggressivität manche Sportskameraden da zu Werke gehen. Zumal langsam anschwimmen sowieso viel vernünftiger ist. Letztlich hab ich mich dann an den rechten Rand des Felds bewegt und dort auch gleich einen passenden Wasserschatten gefunden, dem ich bis zur ersten Boje folgen konnte. Ab da hatte sich das Feld einigermaßen sortiert und gleichmäßiges schwimmen war halbwegs möglich. Trotzdem gab’s auch nach knapp 2km immer noch Idioten, die meinten, mich von hinten überschwimmen zu müssen. Durch eine kurze Intensivierung meiner Beinarbeit konnte ich dem Kamerad aber zu verstehen geben, dass er sich dafür besser jemand anderen sucht oder seitlich ausweicht. Letztlich kam ich nach 1:02 aus dem Wasser. Drei Minuten langsamer als im letzten Jahr und auch langsamer als geplant. Insgesamt bin ich damit aber trotzdem zufrieden.

Der Wechsel lief recht problemlos. Viele stöhnen ja über den steilen Sandhügel, den man zur Wechselzone hochrennt. Ehrlich gesagt hat das bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen – war wahrscheinlich zu beschäftigt damit, meinen Neo aufzubekommen.

Auf dem Rad ging dann erstmal die Post ab. Gar nicht mal, weil ich besonders hart gefahren bin, sondern weil der Südwind ordentlich für Schub gesorgt hat. Dementsprechend wurde es auf dem Rückweg von Friedberg nach Frankfurt etwas anstrengender. Ansonsten bleibt über die erste Runde auf dem Bike nicht viel zu erzählen, außer dass in dem Teil des Feldes, in dem ich unterwegs war fair gefahren wurde und auch die Windschattenboxen einigermaßen eingehalten wurden.
Eingangs der zweiten Runde habe ich leichte Probleme auf der linken Oberschenkelrückseite bekommen. Vermutlich hat mir dann doch die ein oder andere lange Einheit in der Vorbereitung gefehlt. Der Wind hatte auch etwas gedreht, so dass es zu diesem Zeitpunkt nach ca. zwei Dritteln der Radstrecke anstrengend wurde. Wahrscheinlich habe ich deshalb auch unterbewusst etwas raus genommen, um mich vor dem Marathon nicht platt zu fahren. Mag sein, dass ich auf dem Rad so ein paar Minuten hab liegen lassen, aber für’s Gesamtergebnis war das vermutlich genau richtig. Bei der zweiten Auffahrt zum Heartbreakhill hab ich dann nach dem Schwimmen auch meine ersten Supporter gesehen. Bei der Einfahrt in T2 und auf den ersten Laufmetern stand dann nochmal eine riesige Delegation, die mich angefeuert hat. Echt ein geiles Gefühl, wenn man da so gepusht wird 🙂

Ernährungstechnisch hab ich diesmal komplett auf Flüssigernährung gesetzt und bin damit prima zurechtgekommen. In T1 hab ich auf dem Weg zum Rad schon das erste Gel genommen. In meiner 1l-Flasche hatte ich 13 Iso-Gels mit etwas Wasser verdünnt und in den Verpflegungsstellen vom Veranstallter immer nur Wasserflaschen aufgenommen. Auf die Gelflasche hatte ich mir 5 Markierungen gemacht (für jede Radstunde ein Strich), so dass ich genau sehen konnte, wieviel ich pro Stunde nehmen musste.  Das würde ich beim nächstenmal nicht anders machen.

Den Lauf hab ich mit Tempo 4:15min/km begonnen und das hat sich erstmal richtig locker angefühlt. Ich wusste aufgrund bestimmter Vorabtests aber auch, dass ich den Marathon vermutlich an die 3:00h laufen kann. Da energietechnisch und auch vom Bauch alles im grünen Bereich war, habe ich deshalb auch keine Veranlassung gesehen, mich künstlich runterzubremsen. Die ersten beiden Runden liefen ganz gut und ich habe mich da mental schon auf Runde 3 vorbereitet, die ich als die härteste empfinde. Das Tempo war mittlerweile auf ca. 4:30min/km abgesackt, aber die Energieaufnahme und alles weitere lief gut. Meine Supporter meinten, dass ich zu diesem Zeitpunkt ziemlich schlecht ausgesehen hätte, einige hatten sogar Angst, ich müsse aufgeben. Mir ging’s aber die ganze Zeit über den Umständen entsprechend gut, ich hab mich nur tierisch konzentrieren müssen und sah deshalb vielleicht etwas angespannt aus 🙂

Am Ende von Runde 3 war mir dann klar, dass ich auf jeden Fall eine neue Bestzeit aufstellen und mir auch meinen Wunsch 13. erfüllen kann, wenn nicht etwas völlig unvorhersehbares passiert. Die Endbeschleunigung, die ich letztes Jahr noch machen konnte, war diesmal deutlich kürzer, worüber ich aber ganz froh bin. So habe ich das Gefühl, wirklich alles gegeben zu haben. Der letzte Kilometer war trotzdem wieder der schnellste im ganzen Marathon. Kurz vor Zieleinlauf hat mich noch so ein Spaßvogel gefragt, welche Altersklasse ich bin und sich wohl überlegt, noch einen Zielsprint um die Kona-Slots anzuziehen. Ich war aber so schnell an ihm vorbei, dass ich ihm gar keine Antwort mehr geben konnte 🙂

Die Finishline am Römer ist dann natürich das Highlight des Tages. Da kann man nicht viel zu sagen … das muss man erlebt haben!

Ein Thema, auf das ich schon im Vorfeld sehr oft angesprochen wurde war natürlich die Hawaii-Quali, die ich letztes Jahr so knapp verpasst hatte. Mit der Endzeit von 9:11:58h war ich diesmal acht Minuten unter der Qualizeit aus dem letzten Jahr. Ich dachte mir schon, dass das gereicht haben muss, aber einigermaßen sicher konnte ich mir erst nach 15 Minuten sein, wenn auch aus der zweiten Startwelle keiner mehr schneller als ich  sein konnte.

Nach der Dusche haben mich dann schon die ersten Nachrichten auf dem Handy erreicht, dass ich 12ter bin und somit die Quali gesichert ist. Somit habe ich in drei Monaten die nächste Langdistanz im Wettkampfkalender stehen – Aloha!

Hier die Ergebnisse im Überblick:

Ironman Frankfurt
3,8 km Schwimmen
T1
180 km Radfahren
T2
42 km Laufen
Gesamt
66. (AK 12.)
1:02:39 (Ø 1:38 min/100m)
0:03:55
4:55:23 (Ø 36,7 km/h)
0:01:49
3:08:12 (Ø 4:27 min/km)
9:11:58

Zeitungsartikel aus dem Lohrer Echo:

2014-07-10_LohrerEcho_Frankfurt

 

 

Challenge Kraichgau

Wie üblich stand zu Beginn des Wettkampfwochende wieder die Frage, ob Neoprenverbot sein wird oder nicht im Vordergrund. Die Temperatur des Hardtsees war im Laufe der letzten Woche schon mal im roten Bereich und am Samstag hatten die Kampfrichter auch noch zu hohe Temperaturen für die Gummihäute gemessen. Auf der Wettkampfbesprechung wurde deshalb auch ein „zu-90%-Neoprenverbot“ ausgerufen. Wie der See über Nacht dann noch auf offiziell gemessene 21,7°C abgekühlt ist, kann ich nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich wurde da einfach nochmal ein anderes Thermometer verwendet!?
Letztlich war der Neo dann doch zugelassen, was mit einem Schlag für eine sehr ausgelassene Stimmung in der Wechselzone sorgte. Zugegen: etwas erleichtert war ich auch.

Das mittlerweile bewährte Programm für Samstag sah so aus: 11h Abfahrt in Lohr, Startnummern in Bad Schönborn holen, Picknick und chillen am See, Rad abgeben, kurz ins Hotel, Abendessen und dann bubu.

Nachdem ich im letzten Jahr mit der Taktik „zügig anschwimmen“ nicht so erfolgreich war, bin ich diesmal wieder normal losgeschwommen und immer mehr davon überzeugt, dass das für mich besser funktioniert: keine Panikattacken, immer ein paar Füße vor mir und keine Laktatpackung abholen führten diesmal wieder zu einer ordentlichen Schwimmzeit.

Auf dem Rad wusste ich ja, dass die Form ganz gut ist. Nachdem ich gerade aus einer Entlastungswoche kam, hat sich der Radpart auch einigermaßen locker angefühlt … zumindest in der ersten Hälfte. Ziemlich heftig war der Wind, vor allem wenn man um eine der vielen Ecken musste und dieser dann aufeinmal ganz andere Angriffsflächen auf Scheibenrad und Hochprofil am Vorderrad fand: da waren einige Ausgleichsbewegungen erforderlich. Insgesamt konnte ich meine Radbestzeit im Kraichgau nochmal um 1 Minute verbessern und das trotz des Windes. Bis hierhin liefs für mich eigentlich ganz gut.

Beim Start des Laufs war eigentlich auch noch alles in Ordnung. Die Beine fühlten sich so an, wie sie sich nach 90km und 1000hm eben anfüllen und in der Magenumgebung hab ich gemerkt, dass ich zumindest mal aufpassen muss, dass ich da nicht ein Problem bekomme. Also erstmal locker einlaufen. Leider haben sich dann doch Probleme in der Magengegend entwickelt. Nach einem kurzen Stopp zur Reduktion der Flüssigkeitsmenge, die ich mit mir rumtrug, schienen dieses Probleme dann aber weg und auch die Beine haben sich da dann richtig gut angefühlt. Anscheinend hab ich es da dann etwas übertrieben und wurde ziemlich schnell wieder mit Magenproblemen konfronitiert. So ist mein Lauf ein paarmal zwischen „top“ und „naja“ hin und her osziliert. Letztlich bin ich davon überzeugt, dass es wieder mal ein Salzmangel war, gegen den ich unterwegs aber nichts unternehmen konnte. Schade eigentlich, weil die Beine mehr hergeben hätten. In Summe wars aber trotzdem noch ein solider Lauf, vor allem weil ich keinen wirklichen Einbruch hatte und auch die Pace gegen Ende nicht signifikant schlechter wurde.

Letztlich konnte ich trotz der Probleme beim Laufen noch eine neue Kraichgau-Bestzeit aufstellen, was mich versöhnlich mit dem Rennen stimmt. Ein 5ter Platz in der AK bei der Deutschen Meisterschaft kam auch noch bei raus.

Hier die Ergebnisse und Gesamtzeiten:

Platzierung
1,9 km Schwimmen
T1
90 km Radfahren
T2
21,1 km Laufen
Gesamt
56. (AK 5.)
0:30:26 (Ø 1:36 min/100m)
0:02:10
2:31:46 (Ø 35,6 km/h)
0:01:35
1:29:00 (Ø 4:13 min/km)
4
:34:56

 

Etwas skuril war der Mix aus Challenge und Ironman-Logos, der den Wechsel der Veranstalltung unters Dach der WTC schonmal ankündigte. Im Rennen hat man von dem ganzen Zickenkrieg der Veranstallter nichts gemerkt … liegt wohl daran, dass es den ganzen Freiwilligen auch egal ist, welches Logo jetzt drauf steht.

Vielen Dank an alle, die vor Ort, oder über die verschiedensten Medien Daumen gedrückt haben … da macht’s gleich doppelt Spaß!

Ein paar erste Schnappschüsse gibt’s auch schon (Danke Johanna!):

Und hier noch ein paar Zeitungsartikel:

2014-06-21-LohrerEcho-Kraichgau

 

2014-06-21-Mainpost-Kraichgau

3-Flüsse-Triathlon-Gemünden

Perfekte äußere Bedingungen erwarteten uns gestern in Gemünden beim 3-Flüsse-Triathlon, der dieses Jahr schon zum 26-mal ausgetragen wurde.

Als Ziel hatte ich mir einen Top10-Platz gesetzt. Nach einem wiedermal  enttäuschenden Schwimmen sah das erstmal nicht so gut aus. Selbst Kollegen, die im Wasser wahrscheinlich nicht mal ein Drittel von meinem Umfang gemacht haben waren schneller.

So ging ich im Jagdstart auf Platz 48 auf die Radstrecke. Erwartungsgemäß konnte ich da schnell Positionen gut machen. Ich hatte allerdings keinen Überblick darüber, wo im Gesamtfeld ich mich befand. Letztlich ging ich als 9ter aus der Wechselzone 2 … knapp 40 Plätze beim Radfahren gut gemacht – kann sich sehen lassen 🙂

Der Lauf war recht unspektakulär. Insgesamt konnte ich da nochmal 3 Sportler überholen, so dass ich dann letztlich als 6ter mein selbst gestecktes Ziel erreichte. Als ich bei Kilometer 8 nochmal zum überholen ansetzte, erkannte mein Konkurent anhand meiner Startnummer direkt, was für eine Schwimmniete ich bin und rief mir noch zu: „Jetzt müsste man nur noch schwimmen können!“ – da hat er leider recht.

Platzierung
1,0 km Schwimmen
36 km Radfahren
10 km Laufen
Gesamt
6. (AK 3.)
0:17:27 (Ø 1:45 min/100m)
0:57:23 (Ø 37,6 km/h)
0:39:08 (Ø 3:55 min/km)
1
:53:58

 

Mit dem Gesamtergebnis bin ich dennoch sehr zu frieden. In der stark besetzten Altersklasse hat’s noch für den 3ten Platz und somit zu einem weitern Pokal gereicht.

Kinzigtal Triathlon Gelnhausen

Am Sonntag startete ich in die Wettkampfsaison 2014. Da über Ostern und das verlängerte Wochende im Vorfeld relativ hohe Umfänge auf dem Plan standen und Tempotraining bisher nicht allzu oft im Programm war, ging ich mit gedämpften Erwartungen, aber doch einer ordentlichen Portion Vorfreude in den Wettkampf. War ja schließlich der Erste in diesem Jahr und seid langer Zeit.

Bei der Anreise zeigte das Thermometer im Auto teils noch Werte unter 0°C an aber die Sonne heizte die Luft bis zum Start noch auf erträgliche Temperaturen auf.

Geschwommen wurde im Freibad auf der 50m Bahn. Dass das Schwimmergebnis nicht akzeptabel ist, muss man bei einem 100m Schnitt von 1:46min wohl kaum sagen – da muss die nächsten Wochen noch was passieren.

Ebenso wenig liegt mir das schnelle Wechseln – ich hab ja nicht getrödelt, aber mir ist nicht begreiflich, wie man das nochmal 30 Sekunden schneller schaffen kann.

Was mir dafür ganz gut lag, war der Radpart: Hier hat sich das umfangreiche Training über den Winter ausgezahlt und da bin ich wirklich auf dem richtigen Weg. Wenn man die Schiebeabschnitte  bei den Wechseln mal rausnimmt, hat mein GPS eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 40km/h gemessen – das ist schon ziemlich nah an meiner Top-Form vom letzten Jahr. Wer jetzt an Frühform denkt, liegt aber falsch … ich bin davon überzeugt, dass da in den nächsten Wochen noch ein deutlicher Sprung nach vorne geht, wenn jetzt auch im Training das Tempo angezogen wird.

Der Lauf war dagegen wieder eine kleine Enttäuschung. Ich gehe allerdings davon aus, dass mir die Spritzigkeit, die es für eine Sprintdistanz braucht vor allem wegen der Vorbelastungen fehlte. Nach den letzten Trainingswerten hätte ich da eine deutlich schnellere Zeit erwartet.

Der nächste Wettkampf ist nicht mehr weit, und dann werde ich ja sehen, ob läuferisch nicht doch ein bisschen mehr geht.

Hier noch ein Wettkampfbericht auf der RV-Triathlon-Homepage.

Und hier der Zeitungsbericht aus dem Lohrer Echo:

2014-05-07 LohrerEcho Kinzigtal

Und ein paar Bilder gibt es auch noch:

Rennbericht Ironman Germany 2013

„Gefinished hab ich schon 3x und eine passable Bestzeit steht auch – eigentlich kann ich auch mal was riskieren“, hab ich mir im Vorfeld als Motto zu meinem ersten Saisonhöhepunkt 2013 ausgedacht. Letztenendes war es dann doch ein kontrolliertes- und vernünftiges Rennen. Wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, hätte ich für die Erfüllung eines Traums vielleicht ein bisschen mehr riskieren sollen.

Die Vorbereitungen verliefen in diesem Jahr etwas anders als bei meinen bisherigen Ironman-Vorbereitungen:

1. Konnte ich diesmal in einer relativ großen Trainingsgruppe mit im Kern 4 Mann trainieren,
2. habe ich meine Trainingssteuerung wieder komplett selbst übernommen, und
3. war das Wetter im Vorfeld noch nie so schlecht wie 2013.

Nach dem Vorbereitungswettkampf im Kraichgau wusste ich, dass eine Zeit um 9:20h möglich ist. Ein abschließender Lauftest  über 30x800m , bei dem ich jedes Intervall in 3:05 lief, deutete auf eine Form für einen 3:10h Marathon hin und beim Schwimmen hatte ich die letzten Wochen vor dem Wettkampf einige male die 3,8km in Zeiten um 1:00h absolviert (mit Neo und im Becken). Die Trainingswerte auf dem Rad, gerade über die längeren Zeitbereiche kamen nicht ganz an die Werte von 2011 heran, als ich in Roth eine sub5-Radzeit hatte. Dafür war über die kürzeren Zeitintervalle wesentlich mehr Druck da. Ich konnte also ganz gut abschätzen, wo ich stand.

Als Ziel hatte ich mir vorab eine Zeit von 9:23h ausgerechnet – also etwas über der Quali-Zeit von 2012.

Swim

Für den Schwimmstart war ich der ersten Startgruppe um 6.45h zugeteilt. Vorteil dieser Gruppe ist, dass nur knapp 500 Sportler losrudern und nicht wie um 7.00h über 2000. Eigentlich dachte ich mir, dass es egal ist, ob 499 Schwimmer oder 1999 um einen herum sind – in meinem Bewegungsradius ist sowieso nicht mehr Platz wie für 5-6 andere Schwimmer. Allerdings sortiert sich das Feld in einer kleinen Gruppe  wesentlich schneller.

Vorab hatte ich mich nochmal mit dem Thema „Anschwimmen“ beschäftigt und zufällig hat Holger Lüning ein paar Tage vor dem Wettkampf diesen Blog veröffentlicht: „So geht vernünftig!„. Auch wenn der Titel nicht zu meinem Wettkampfmotto passte, nahm ich mir das dort Geschriebene nochmal zu Herzen und habe so vermutlich die Grundlage für einen erfolgreichen Wettkampftag gelegt. „Hartes Anschwimmen“ ist also Schwachsinn.

Insgesamt gab es recht wenig Schlägereien und ich konnte mich recht schnell an ein paar Vorderfüße heften, die Wasserschatten spendeten. So bin ich recht entspannt durch die erste Runde gekommen.

Nach dem kurzen Landgang bin ich auf ein paar Pro-Damen aufgeschommen, deren Wasserschatten ich dann für den Rest der Strecke nutzen konnte. Beim Schwimmausstieg war mein Tag eigentlich schon gerettet: Nicht nur weil ich mit meiner „Lieblingsdiziplin“ fertig war, sondern auch weil ich mit einer Zeit von 0:59:15 das erstemal in meiner Langdistanzkariere die Schallmauer von 1Stunde durchbrochen hatte.

Bike

Der Wechsel aufs Rad verlief problemlos. Anders als in den Jahren zuvor wurden bei Ironman die Regeln für die Transitions geändert, so dass es jetzt keine Helfer mehr gibt, die einem beim Verpacken des Neos etc. helfen. Das wurde bei allen dotM-Rennen vereinheitlicht und ich finde das auch gut so.

Den ersten Abschnitt der Radstrecke hatte ich noch so in Erinnerung, dass man da fast auf die Bremse muss, um nicht zu schnell loszufahren. Diesmal war das anders: der Wind kam frontal von vorne und vom Start weg musste richtige Arbeit geleistet werden, um auch nur annähernd im anvisierten Tempobereich zu bleiben.

Auf dem Rückweg von Friedberg nach Frankfurt  wusste ich dann, wieso es Richtung Norden so schwer voran ging: Mit dem Wind im Rücken hatte ich auf diesem Streckenabschnitt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 40km/h und nach Runde 1 war ich wieder voll in meinem Zeitplan.

In der zweiten Runde wurde die Intensität etwas gesteigert (zumindest die gefühlte) und auf dem Weg nach Friedberg ging es aufgrund des Gegenwinds wieder genauso schwer wie schon auf der ersten Runde. Der Wind muss dann etwas gedreht haben, weil auf dem Rückweg nach Frankfurt in Runde 2 der Schub von hinten fehlte. Die Durchschnittsgeschwindigkeiten auf diesem Streckenabschnitt in Runde 2 waren im gesamten Feld deutlich langsamer. verglichen mit denen aus Runde 1. Leider hab ich mein sub5 Zwischenziel auf dem Rad knapp verpasst. Man muss an dieser Stelle dazusagen, dass die Strecke in Frankfurt mit echten 181km ein bisschen zu lang ist, während ich in Roth schon nach gut 178km auf die Uhr drücken konnte. Von daher sind meine Radleistungen 2011 und 2013, glaube ich, gleich einzustufen.

Hauptbeschäftigung beim Radfahren ist ja die Energieaufnahme. Ich hatte mich diesmal zu einer etwas anderen Ernährungsstrategie entschlossen und komplett auf Isogetränke verzichtet. Den Flüssigkeitsbedarf habe ich in erster Linie über Wasser gedeckt. In jeder Verpflegungsstelle gab es davon eine neue Flasche.

Zur Energieversorgung hatte ich insgesamt 11 Gels in eine große Radflasche gefüllt und diese mit Wasser verdünnt. Zusätzlich hab ich drei Powerbar-Riegel und noch 7 Powerbar Shots (diese lustigen Gel-Gummibärchen) in mich reingestopft. So kam ich auf insgesamt 450g KH während des Radfahrens. Das sind genau 90g pro Strunde. Um die Verdauung in Gang zu halten gabs zusätlich jede Stunde 3-4 Salztabletten. Für mich hat sich dieses Konzept sehr gut bewährt. Verglichen mit Roth 2011 konnte ich so mehr Energie aufnehmen und es ist deutlich angenehmer, wie 5-6 Riegel essen zu müssen.

Run

Wie schon beim Wechsel aufs Rad gab es auch beim Suchen des Laufbeutels und Umziehen diesmal keine Unterstützung. In T2 hab ich mir noch kurz Zeit genommen frische Sonnencreme aufzusprühen – das war auch sinnvoll, denn mittlerweile dürfte es um die 30°C gehabt haben und auf der Laufstrecke gibt es wenig Schatten.

Nach dem Loslaufen wurde ich zunächst nur überholt – obwohl ich schon ~4:15 gelaufen bin. Echt krass, wie da manche losstechen. Die erste Runde war ich ganz gut unterwegs und zu Beginn der zweiten Runde mein Zieltempo von 4:30 min/km gefunden. Ich fühlte mich bis hier hin ganz gut, die Energiezufuhr funktionierte soweit super und irgendwie war zu diesem Zeitpunkt alles ein bisschen „zu einfach“.

Deshalb habe ich Mitte der 3ten Runde wieder etwas auf die Tube gedrückt. Das ging aber nicht lange gut und führte zu Problemen in der Bauchgegend. Sicher hatte das auch mit der umfangreichen Flüssigkeitsaufnahme bis zu diesem Zeitpunkt zu tun. Um da Abhilfe zu schaffen musste ich mal einen kurzen Boxenstopp einlegen (ja, ich hab kurz drüber nachgedacht es während des Laufens laufen zu lassen, aber das ging nicht!).

Danach musste sich der Bauch wohl erst wieder an die veränderten Druckverhältnisse gewöhnen und es brauchte ein paar Minuten, bis ich wieder mehr Gas geben konnte. Dafür fühlte ich mich nach dem Dixi wie ein trockener Energieschwamm und hab in jeder Verpflegungsstelle soviel genommen wie ging – pro Station  mindestens 3 Becher. Mitte der 4ten Runde fühlte ich mich wieder richtig stark und mit dem Ziel vor Aufgen startete ich eine Endbeschleunigung. Die letzten 5km waren laut GPS-Auswertung meine schnellsten Laufkilometer an diesem Tag. Ich glaube, dass ich da auch nochmal einige Plätze gut gemacht habe, leider nicht genug für die Hawaii-Quali.

Zusammenfassung

Insgesamt hatte ich einen 1A-Wettkampf. Ungewöhnlich ist, dass für mich das Schwimmen subjektiv empfunden am besten lief. Am Rad- und Laufsplit kann man auch nicht unbedingt rummeckern, aber insbesondere die Radleistung stellt mich nicht ganz zufrieden. Insgeheim hatte ich mir eine 4:55h ausgerechnet. Ein schnellerer Bikesplit hätte aber vermutlich zu einer größeren Explosion auf der Laufstrecke geführt, so dass es insgesamt ein sehr ausgewogener Wettkampf war.

Was gibt’s zur Stimmung und zur Wettkampforganisation zu sagen? Bei der Wettkampfbesprechung wurde uns „die geilste Finishline der Welt“ versprochen. Ich hab zwar noch nicht alle erlebt, aber kann mir auch nicht vorstellen, wie man den „Römer“ noch steigern können sollte. Sorry Roth, aber da kommst Du nicht ganz mit, trotz Solarer Berg. An dieser Stelle auch vielen Dank an alle Daumendrücker und Anfeurerer, vor Ort oder am Computer und für die vielen Glückwünsche, die mich schon erreicht haben – das ist wirklich eine klasse Bestätigung.

Hier die Ergebnisse und Gesamtzeiten:

Platzierung
3,8 km Schwimmen
T1
180 km Radfahren
T2
42,2 km Laufen
Gesamt
110. (AK 19.)
0:59:16 (Ø 1:34 min/100m)
0:04:00
5:00:25 (Ø 36,0 km/h)
0:01:58
3:15:11 (Ø 4:38 min/km)
9:20:48

Bilder vom Rennen:

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Hawaii knapp verpasst

Letztlich haben mir 46 Sekunden auf das letzte Hawaii-Ticket gefehlt. Dass es mit der Quali knapp werden würde, hatte ich mir im Vorfeld schon ausgemalt. Leider gibt es während des Wettkampfs keine Möglichkeit an Informationen zu kommen, auf welchem Platz in der AK man sich gerade befindet. Allerdings muss man sich auch mal bewusst machen, was es heißt, eine knappe Minute zuzulaufen, wenn man eh schon am Limit ist.

Diesmal bin ich ganz knapp gescheitert, aber dafür hab ich jetzt die Gewissheit, dass ich in den Bereich reinlaufen kann, in dem die Tickets vergeben werden. Hätte ich den Slot angenommen, wenn ich schneller gewesen wäre? Ja, einmal im Leben will ich da schon hin.

Was für mich aus sportlicher Sicht allerdings mehr zählt ist, dass ich durch mein Ergebnis die Leistung, die ich 2011 in Roth zeigen konnte nochmal in einem anderen Wettkampf bestätigt habe.

Zeitungsbericht vom 10.07.2013:

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Challenge Kraichgau 2013

Als letzter großer Test vor der Langdistanz in Frankfurt stand für mich – wie jedes Jahr – die Challenge Kraichgau im Wettkampfkalender. Vom RV Wombach gingen fünf Athleten ins Rennen, von denen jeder in vier- bzw. fünf Wochen entweder in Frankfurt oder in Roth am Start steht. In Sachen Triathlon geht mittlerweile also was im Spessart 🙂

Nachdem der Start wegen Gewitter um eine Stunde nach hinten verlegt wurde, startete ich pünktlich um 10.00h mit 449 anderen Athleten in der ersten Startgruppe in den Wettkampf. Fürs Schwimmen hatte mir die gleiche Strategie wie auf Mallorca zurechtgelegt: hart anschwimmen und möglichst in der Menge bleiben um den Wasserschatten optimal ausnutzen zu können. Die ersten 100m bin ich richtig aufs Gas und hatte das erste mal in meiner Triathlonkarriere keine langsameren Schwimmer vor mir. Auf diese Premiere folgte gleich die nächste: Panik im Wasser. Mir wurde die Luft knapp und ich musste darauf rechts raus und alleine weiter schwimmen, dachte sogar kurz an Rennabbruch. Bis zur ersten Boje bin ich komplett alleine geschwommen um mich wieder zu beruhigen. Erst bei der Wende konnte ich mir einen Wasserschatten suchen, aber die Schwimmer, bei denen ich normalerweise in Wettkampfintensität im Wasserschatten mitschwimmen kann waren da schon weit voraus. Fazit Schwimmen: verkackt!

Für den Radpart hatte ich mir im Vorfeld hohe Ambitionen gesteckt: sub 2:30h wollte ich in der Ergebnisliste stehen haben. Die erste Stunde war ich auch noch gut unterwegs und fast im Zeitplan. Allerdings ist mir die Leistung hintenraus etwas abgeschmiert. Dass es nicht gereicht hat, kann ich nicht auf die z.T. noch nassen Straßen schieben – das hat höchstens ein paar Sekunden gekostet. Trotzdem war ich mit dem Ergebnis insbesondere nach dem ich auf Mallorca einen deutlich schlechteren Bike-Split auf einer ähnlich profilierten Strecke hatte, recht zufrieden. Positiv war, dass die Ernährung gut geklappt hat und ich mit noch relativ guten Beinen auf die Laufstrecke wechseln konnte.

Der Lauf war wenig spektakulär. Es gab eigentlich keine größeren Probleme und alles lief, wie vorher erwartet. Dass die Zeit nicht so schnell sein würde wie auf Mallorca war aufgrund des Streckenprofils schon im Vorfeld klar.

Fazit: Den Kraichgau-Code hab ich immer noch nicht geknackt. Ich hatte in den letzten 6 Jahren schon schlechtere Rennen dort gezeigt, aber noch kein perfektes – diesmal auch nicht. Für die Langdistanz in vier Wochen bin ich gut gerüstet. Beim Schwimmen bin ich mir sicher, dass das ein einmaliger Ausrutscher war und immerhin hatte ich in diesem Jahr sowohl meine schnellste Rad- als auch schnellste Laufzeit aus allen meinen Teilnahmen. Das stimmt zuversichtlich.

Was sich ganz nett liest: in der Wertung zur deutschen Meisterschaft war ich fünfter in meiner Altersklasse.

Hier meine Ergebnisse im Detail und einige Bilder:

09.06.2013 Challenge Kraichgau
1,9 km Schwimmen
90 km Radfahren
21 km Laufen
Gesamt
52. (AK 6.)
0:34:16 (Ø 1:48 min/100m)
2:32:35 (Ø 35,4 km/h)
1:27:08 (Ø 4:13 min/km)
4:38:11

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Zeitungsbericht vom 12.06.2013:

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Zeitungsbericht vom 13.06.2013

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Ironman 70.3 Mallorca

70.3 Mallorca

Die Wettkampfstrecke des Ironman 70.3 Mallorca kenne ich von vielen Radtrainingslagern und würde sie als  eine der schönsten überhaupt einstufen. Zudem gibt es im Mai auf Mallorca quasi eine Gutwettergarantie. Somit stand der Wettkampf ganz weit oben auf meiner Wunschliste.

„53€ für eine Woche bitte“

Abgestiegen sind wir in einem Fahrradtouristen-Hotspot, im Iberostar Playa de Muro. Nachdem ich für den Transport meines Bikes von den Transportunternehmern (Fluggesellschaft: 100€, Hoteltransfer: 28€) schon ordentlich abgerippt wurde, hat hier im Hotel noch „Max Hürzeler“ die Hände aufgehalten: „Wenn man mit dem Velo kommt, ist der Kauf unseres Radsportpakets in diesem Hotel obligatorisch. 53€ für eine Woche bitte!“, „Danke!“ Insgesamt habe ich somit 181€ dafür bezahlt, mein eigenes Rad hier fahren zu können.

Das Rad und die Wechselbeutel müssen hier auch wie bei vielen anderen Großveranstaltungen schon am Vortag eingecheckt werden.  Das habe ich am Freitag erst  gegen Abend erledigt, weil es recht warm war und die Räder in der prallen Sonne standen. Es kennt ja jeder die Geschichten von geplatzten Reifen in der Wechselzone (am Wettkampfmorgen habe ich viele gesehen, die jetzt auch so eine Geschichte zu erzählen haben).

Wettkampftag

Der Transfer am Wettkampfmorgen hat wider Erwarten reibungslos funktioniert. Im Hotel hatte man uns gesagt, dass keine Busse fahren und man sich ein Taxi nehmen müsse. Ich hatte Glück und es kam doch ein Bus, der mich für 1,50 bis zur Wechselzone brachte.

Die Startgruppen waren nach Altersklassen aufgeteilt. Meine Gruppe war um 8.45h dran. Vor mir starteten die ganzen Pros, alle Frauen, die männlichen Altersklassen bis 34 und die Senioren ü50. Es war also schon einiges los auf der Wettkampfstrecke bevor es für mich los ging.

Schwimmen

Für mich war es der erste Wettkampf, bei dem im Meer geschwommen wurde. Es gab am Wettkampfmorgen glücklicherweise kaum Wellen – zumindest in Strandnähe. Weiter draußen im Bereich der Wendeboje war etwas mehr Wellengang, aber alles im grünen Bereich. Die Sicht im Wasser war super – man konnte die ganze Zeit bis auf den Grund schauen. Beim Start der Altersklasse vor mir hatte ich beobachtet, dass eine ganze Gruppe in die falsche Richtung losgeschwommen ist. Beim Landstart habe ich mich deshalb auf die innere Seite der Schwimmlinie gestellt und bin dieses Mal auch recht weit nach vorne um hoffentlich einen schnelleren Wasserschatten ausnutzen zu können.

Nach dem Startschuss gab es das üblige Geprügel. Mir kam es etwas heftiger vor als sonst. Ich denke es lag daran, dass ich diesmal die Ideallinie ganz gut erwischt habe.  Nach ein paar Minuten hatte sich das Feld ganz gut sortiert und ich konnte die meiste Zeit im Wasserschatten von anderen Schwimmern bleiben. Dass ich mit 29:04 min das erste Mal sub30 auf die 1,9km geschwommen bin, habe ich erst in der Ergebnisliste gesehen. Anscheinend hatten sich meine taktischen Überlegungen ausgezahlt.

T1

Der erste Wechsel funktionierte ganz gut. In der langen Wechselzone hatte ich einen ganz guten Platz direkt in der Reihe gegenüber den weiblichen Profis. Das hieß, ich konnte die längsten Wege in der Zone ohne Rad zurücklegen und musste mein Rad nur ein kleines Stück zum Wechselbalken schieben.

Rad

Vom Start weg haben sich meine Beine auf dem Rad erst nicht gut angefühlt. Im Anstieg zum Kolster Lluc hat sich dann auch mein Bauch bemerkbar gemacht. Um den Bauchschmerzen entgegenzuwirken versuchte ich, den Mageninhalt mit Wasser zu verdünnen. Magenproblem kommen ja meistens von Salz- oder Wassermangel, Salz kann es nach dem Schwimmen im Meer ja nicht gewesen sein – da hatte ich ein paar Schluck Salzwasser genommen hatte.

Die Rennstrecke war für den Verkehr komplett gesperrt und auf der Abfahrt hieß das, dass man die Kurven voll schneiden konnte – allein deshalb war es schon wert, den Wettkampf mit zu machen J. Neben dem Kurvenspaß hatte die Abfahrt außerdem den Vorteil, dass sich mein Bauch etwas erholen konnte. Die Beine waren nach der Abfahrt ganz gut und ich konnte auf der zweiten Streckenhälfte das erst Mal richtig Druck machen.

Ungefähr 5km vor dem zweiten Wechsel hatte sich eine Biene in meinen Helm verirrt. Beim Versuch ihr den Weg nach draußen zu zeigen bekam ich einen Stich in die Stirn verpasst. Vor einer Woche hatte mich schon Mal ein Insekt an fast gleicher Stelle gestochen, was in einem eingeschwollenen Auge endete. Für das Fortsetzen des Wettkampfs war der kleine Zwischenfall aber kein Problem.

Laufen

Die letzte Disziplin spielte sich auf  drei Runden direkt in Port Alcudia ab und dementsprechend waren sehr viele Zuschauer da. Durch die gestaffelten Starts waren schon ziemlich viele Läufer auf der Strecke als ich auf den Laufparcours einbog. Ich bin in Tempo von 3:55min/km angelaufen und dachte mir, dass das schon noch langsamer werden würde. Vor allem hatte sich mein Bauch ja schon recht früh im Rennen mal bemerkbar gemacht und auf der Laufstrecke hat das meist verheerende Auswirkungen in Form von Gehpausen – diesmal komischerweise nicht. Nachdem ich die erste Runde das Tempo  sehr kontrolliert halten konnte und mich nach dem ersten Drittel noch sehr gut fühlte, blieb ich auf dem Gas und überlegte mir in der zweiten Runde schon, ab wo ich in der letzten Runde dann eine Endbeschleunigung starten könnte ohne zu explodieren. Die letzten drei Kilometer konnte ich das Tempo nochmal etwas anziehen – zumindest gefühlt. Trotzdem war der Lauf die stärkste Disziplin. Mit einer Endzeit von um 1:22h war ich nur 2 Minuten langsamer wie bei meinem letzten Solo-Halbmarathon (wobei da die Strecke wesentlich mehr Höhenmeter hatte und es auch 20°C kälter war).

Finishline

Nach drei Runden durfte man in den Zielbereich direkt am Strand einbiegen. Er war genau so unpersönlich wie man das von anderen dotM-Veranstalltungen kennt, aber die Lage war genial. Hinter der Ziellinie gab es ein warmes Buffet und auf einer riesigen Openair-Bühne spielten mehrere Bands – und das alles direkt am Strand.

Fazit

Ich würde den Wettkampf nochmal machen, weil die Wettkampfstrecke eine der schönsten ist, die ich bis jetzt gesehen habe. Die Unterkunft sollte man sich aber das nächste mal direkt im Start-/Zielbereich suchen weil es da wirklich genug Bettenburgen gibt. Auf jeden Fall ist es inklusive der Reise- und Transportkosten ein recht teures Vergnügen.

Hier noch die Zahlen:

11.05.2013 Ironman 70.3 Mallorca
1,9 km Schwimmen
90 km Radfahren
21 km Laufen
Gesamt
148. (AK 27.)
0:29:04 (Ø 1:31 min/100m)
2:39:28 (Ø 33,9 km/h)
1:22:47 (Ø 3:55 min/km)
4:39:15

Saaletal Halbmarathon

Am Samstag bin ich beim Saaletal Halbmarathon in Ramsthal in die Wettkampfsaison 2013 gestartet. Der ursprüngliche Plan mit dem Rad zum Wettkampf zu fahren wurde wegen der kühlen Witterung spontan verworfen. Wegen des spärlichen Tempotrainings in meinem bisherigen Training bin ich nicht mit allzu hohen Erwartungen in das Rennen gestartet zumal mich meine Vereinskameraden mental auf eine „selektive“ Strecke eingestellt hatten.

In der Tat ging es vom Start weg direkt mal eine ganze Zeit bergan. Bei Kilometer 4 verabschiedeten sich die Läufer, die auf der 10km Distanz unterwegs waren aus dem Läuferfeld. Zu diesem Zeitpunkt waren zwei Läufer vor mir und ich hatte nicht gesehen, ob von denen jemand abgebogen war.

Kurz nach dem Abzweig der 10km Läufer schlossen zwei weitere Läufer zu mir auf. Ich weiß nicht genau, ob es wegen der unrhythmischen Strecke oder an kleineren Tempoverschärfungen meiner Mitläufer lag, aber zu diesem Zeitpunkt war es ziemlich anstrengend, an der Gruppe dran zu bleiben. Ich hielt mich deshalb die meiste Zeit am Ende dieser Dreiergruppe auf um etwas aus dem Wind zu sein. Es lag auf jeden Fall nicht in meinem Intresse, Tempoarbeit zu machen 😉

Bei Kilometer 12 änderte sich das. Zum einen war ich aufgrund völlig unerwarteter Sonnenstrahlen ganz gut gelaunt und zum anderen kam es mir so vor, als ob die Pace etwas verschleppt wurde. Auf diesem Streckenabschnitt war es auch möglich, ein relativ gleichmäßiges  Tempo zu laufen weil erstmal keine weiteren Hügelchen im Weg waren. So wurde aus dem Trio recht schnell ein Duo.

Auf dem Schlussabschnitt ging es wieder leicht bergan und vor allem auch heftig gegen den Wind. Gegen den Wind 3km vor dem Ziel eine frühzeitige Entscheidung zu suchen hätte nach hinten losgehen können und so lies ich es auf einen Zielsprint ankommen.

100m vor dem Ziel kam eine scharfe Rechtskehre und schon kurz vorher zog mein Mitstreiter das Tempo ganz gehörig an. Irgendwie hab ich es dann doch geschafft, mit ca. 2m Vorsprung über die Zeitmessmatte zu laufen und mir so den zweiten Platz im Gesamteinlauf zu sichern.

Für den ersten Wettkampf ein unerwartet gutes Ergebnis.

 

Hier noch eine Galerie mit Bildern von den fourrunners:

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Halbmarathon beim Bosch Sportfest

Am vergangenen Wochenende fand das Sportfest von Bosch statt, zu dem Bosch’ler aus ganz Deutschland nach Lohr kamen. Unter den 10 angebotenen Sportarten war auch Laufen eine Disziplin – entweder 10 oder 21km. Ich startete auf der 21km Distanz. Die Wettkampfstrecke kenne ich sehr gut, weil sie auf von Lohr aus durch meinen Heimatort Nantenbach führt und ich auf den Wegen schon viele hundertmal per pedes oder Rad unterwegs war.

Dementsprechend motiviert bin ich vielleicht auch ein bisschen schnell los gelaufen und habe mich vom Start weg an die Spitze des Feldes gesetzt. Nach ca. 6km trennten sich die Felder der 10- und 21km Läufer und ich hatte zum ersten mal einen Überblick, über was sich in meiner Konkurrenz hinter mir abspielte: es gab eine Lücke von ca. 150m zu meinen Verfolgern – kein Polster auf dem man sich ausruhen kann, aber erstmal genug, um alles unter Kontrolle zu haben. Nach dem Wendepunkt bekam ich leichte Probleme mit dem Magen und konnte das Tempo nicht mehr ganz halten. Innerhalb von 3km war mein Vorsprung auf aufgebraucht und ein Läufer aus Göttingen hat mich überholt. Ich habe dann erstmal versucht, im Windschatten mit zu laufen, was mir auch ohne größere Probleme gelang. Für einen Konter war es mir allerdings zu früh, weil ich bei einer zu frühen Tempoverschärfung wieder mit einem Einbruch rechnen musste. So konnte ich beobachten, wie sich das Lauftempo in unserer kleinen Zweiergruppe entwickelte und siehe da: es wurde langsamer – bis auf 4:15min/km was fast 30sec langsamer ist, als das Tempo, das ich in der ersten Rennhälfte gegangen bin.

2km vor dem Ziel habe ich dann das Tempo relativ schnell forciert und habe es so geschafft bei einem Schnitt von 3:40min/km recht schnell eine Lücke zu meinem Kontrahenten herauszulaufen. Das Tempo konnte ich dann bis ins Ziel einigermaßen halten und dann doch mit deutlichem Vorsprung als Erster über den Zielstrich laufen.

Gelohnt hat es sich auch, weil es als Belohnung eine sehr schönes Unikat gab: eine für jede Disziplin individuell gefertigte Gussplatte aus der Rexroth-Gießerei:

Hier noch ein Zeitungsartikel … ja ich weiß, es sieht so aus, als ob ich auf dem Bild einen Frühstart hinlege … das sieht aber nur so aus 🙂

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